Bocklemünd/Mengenich

In ländlicher Idylle wohnen oder den Reizen des Großstadtflairs den Vorzug geben? In Bocklemünd/Mengenich, am nordwestlichen Stadtrand von Köln, ist beides möglich. Die zwei einstmals kleinen Dörfer sind zu einem Stadtteil zusammengewachsen. Eine über tausendjährige Geschichte begleitete die beiden „Zwillingsdörfer“ in die heutige Zeit.

Infrastruktur:

Zahlreiche dominierende Gutshöfe in den Ortskernen geben den Hinweis auf eine lange Geschichte. Um die Ortskerne herum ist ein moderner Stadtteil gewachsen. Im Süden überwiegt der landwirtschaftliche Charme vergangener Zeiten. Alte Wohnanlagen wurden zu schicken Lofts umgebaut. Wo hingegen im Norden hoch gebaute Gebäude, eine Einkaufszone und Bungalow-Siedlungen das Bild bestimmen. Viele Einkaufsmöglichkeiten finden sich vor allem im „Görlinger Zentrum“, wo zudem jeden Donnerstag ein Wochenmarkt seine Pforten öffnet. Ob Supermarkt, Drogeriemarkt, Bekleidungsgeschäfte, verschiedene Einzelhändler und Dienstleistungsgeschäfte, aber auch Cafès und Bäckereien, das „Görlinger Zentrum“ ist der zentrale Einkaufsplatz. Jedoch auch Fachgeschäfte, gute Restaurants und außergewöhnliche Bäckereien sind im Stadtteil vorhanden. Wer sein zu Hause in eine grüne Oase verwandeln möchte, der wird in unmittelbarer Nachbarschaft, im „Dinger`s Gartencenter“ fündig. Hier gibt es nicht nur Blumen und Pflanzen, hier kann man selbst sonntags im „Palmencafè“ sitzen und sich einen Urlaub in exotischen Gefilden herbeiträumen. Bocklemünd/Mengenich verfügt über eine Gemeinschaftsschule und mehrere Kindertagesstätten. Die ärztliche Versorgung ist gut, Allgemeinmediziner, Fachärzte und Zahnärzte sind über den Stadtteil verteilt ansässig. Im „Görlinger Zentrum“ haben mehrere Ärzte Praxen im dortigen Ärztehaus. Ein Seniorenzentrum, ursprünglich als reines Wohnhaus für Senioren und Seniorinnen konzipiert, heute mit kleinem Pflegebereich ausgestattet, ist gleichwohl unmittelbar im Ortskern im „Görlinger Zentrum“ angesiedelt.

Lage:

Bocklemünd/Mengenich ist ein Stadtteil am nordwestlichen Stadtrand von Köln. Im Osten grenzt der Stadtteil an Pesch, Ossendorf und Vogelsang, im Süden an Widdersdorf und im Westen an Pulheim. Im Norden ist der Stadtteil Esch/Auweiler der unmittelbare Nachbar.

Freizeit und Natur:

Außer dass man sich in einigen wirklich schönen Biergärten an frischer Luft oder bei geselligem Beisammensein entspannen kann, hat der Stadtteil noch mehr zu bieten. Im Beachpark Cologne findet Beachvolleyball-Training statt, für Erwachsene aber auch für Kinder und Jugendliche. Im Sommer finden hier die Turniere des Westdeutschen Volleyballverbandes statt. Am westlichen Rand des Stadtteils bieten sich eindrucksvolle Naturerlebnisse an der „Baadenberger Senke“. Seltene Papageienarten, Sümpfe und Waldgebiete sind in diesem Naturschutzgebiet zu Hause. An einigen Stellen ist im See auch das Schwimmen möglich. Ein weiteres kleines „Paradies“ ist das „Vogelwäldchen“. Nach der in 2018 erfolgten Umgestaltung verzaubert dieses Naherholungsziel durch eine lichte Wegeführung, Parkbänke und eine Wiese mit Obstbäumen, deren Früchte die Anwohner selbst ernten können.

Der Stadtteil liegt am Rande des Vorgebirges, so dass es hier im Gegensatz zu anderen Kölner Stadtteilen leicht hügelig ist. Dennoch kann man hier wunderbar mit dem Rad fahren. Eine Tour bis ins benachbarte Pulheim führt durch wunderschöne Natur.

Anbindung:

Der Stadtteil ist gut an den ÖPNV angeschlossen. Mit den Stadtbahnen Linie 3 oder Linie 4 erreicht man in etwa 20 Minuten die Kölner Innenstadt. Fünf Buslinien verbinden den Stadtteil komfortabel mit den umliegenden Orten. Autofahrer sind über die Anschlussstelle Köln-Bocklemünd schnell auf der Autobahn A1.

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:

Im Stadtteil leben etwa 10.800 Einwohner. Das Gebiet der ehemaligen „Zwillingsdörfer“ wurde im Zuge der Stadterweiterung zum 01. April 1888 nach Köln eingemeindet und beide Dörfer wurden im Jahre 1950 verwaltungstechnisch zusammengelegt. Über viele Jahrhunderte waren Bocklemünd und Mengenich zwei kleine, von landwirtschaftlichen Höfen geprägte, Dörfer. Es gab drei Pachthöfe in Bocklemünd, den Weierhof, den Fettenhof und den Arnoldshof. Der Arnoldshof wurde bis 1948 bewirtschaftet und trägt noch heute seinen Namen. Als dunkelroter Ziegelbau wurde er 1990 im Landhausstil neugestaltet und in 15 Hofhäuser und 18 Eigentumswohnungen umgebaut. Burgartig mutet dieser älteste Bauernhof in seinem neuen Ambiente an. Trotz des in den 1930er Jahren begonnen Siedlungsbaues blieb der dörfliche Charakter in Mengenich bis in die 1950er Jahre erhalten. Ab den 1960er Jahren veränderte sich das Bild des Stadtteils. Großbauprojekte hielten Einzug und ließen den Stadtteil zu einem modernen Stadtteil anwachsen. Der WDR begann 1985 mit der Errichtung von Fernsehstudios. Werkstätten, Außenkulisse und diverse Fernsehstudios haben hier ihr zu Hause. Sofern keine Dreharbeiten stattfinden, kann man bei einer Führung hinter die Kulissen des Senders schauen und ein wenig Fernsehluft schnuppern. Außer dem WDR-Gelände prägt seit 2002 das Biotechnologiezentrum „BioCampusCologne“ den Stadtteil. Es ist der größte Biotechnologiepark Deutschlands und Zukunftsstandort für wissensbasierte Industrie. Der Jüdische Friedhof am Ehrenfelder Eingang zu Bocklemünd bildet auf besondere Weise 100 Jahre Kölner Stadtgeschichte ab. Mit einer großen Anzahl an historisch und künstlerisch wertvollen Grabdenkmälern und einer eindrucksvollen Trauerhalle erinnert er an die Geschichte der Juden in Köln.  Im „Fort IV“ in Köln-Bocklemünd kann man mit einer Taschenlampe durch Kölner Geschichte streifen. An Wochenenden finden Führungen statt. Dunkle verwinkelte Gänge, treppauf und treppab, scheinen einem Horrorfilm entsprungen, Spinnennetze an den Wänden, auf dem Boden Berge von Schutt und Erde. Hier wurden 2004 Teile des Horrorfilms „Creep“ gedreht. Eindrucksvolle Geschichte wird zu aufregender Kulisse.

Fazit: Köln-Bocklemünd/Mengenich hat vielerlei Interessantes zu bieten. Der Stadtteil präsentiert sich teils in dörflicher Idylle, teils in modernem Großstadtflair und dennoch in grüner Umgebung, was insbesondere junge Familien anzieht.