Kalk

Dieser Stadtteil im rechtrheinischen Köln hat sich gemausert. Heute ein attraktiver Stadtteil, war er noch vor wenigen Jahren bei weitem nicht so beliebt zum Wohnen, Flanieren und Leben. Die Redensart „Gott schütze mich auf dieser Welt vor Nippes, Kalk und Ehrenfeld“ … längst überholt. Und das hat seine guten Gründe. Kalk ist auf dem besten Wege „hip“ zu werden und das auf seine eigene besondere Art. Hier begegnen sich Lebendigkeit, Tradition und Moderne, Kölsche Mundart und Vielfältigkeit.

Infrastruktur:

Schlendert man durch das „Veedel“, trifft man auf imposante Gründerzeithäuser zwischen Zweckbauten aus den 1950er Jahren, diverse Neubauten, begrünte Straßenzüge, bunt bepflanzte oder wild bewachsene Hinterhöfe und eine „Einkaufsmeile“ voller Vielfalt, traditionelle „Kneipen“, Cafès, auch einen großen Biergarten. Das Herzstück sind sicher die „Köln Arcaden“, das erste Einkaufszentrum Kölns auf der „schäl Sick“ mit mehr als 110 verschiedenen Shops. Egal ob Mode, Technik, Optiker, Kosmetik, Apotheke oder Supermarkt, hier findet man fast alles, was man zum täglichen Leben so braucht und kann eben mal zwischendurch einen Imbiss genießen oder eine Tasse Kaffee. Selbst aus weiter entfernten Stadtteilen kommt man gerne in die „Köln-Arkaden“. Eingerahmt von den „Köln Arkaden“ im Westen und der „Sünner Brauerei“ im Osten liegt die ca. 800 Meter lange Flaniermeile von Kalk, die Kalker Hauptstraße. Hier gibt es eine Vielzahl an Einzelhandelsgeschäften, bunt gemixt multikulturell, aber auch Läden mit Tradition, wie z. B. die Bäckerei und Cafè „Schlechtrimen“ oder die „Kaffeerösterei Hans Hogrebe“ oder Bigoz und Pierogi im polnischen Supermarkt „Groszek“, oder … es gibt noch ganz viele „oder“! Es ist vielfältig, es ist bunt. Für die jüngsten Bewohner des Veedels stehen insgesamt acht Kindergärten zur Verfügung. Zwei Grundschulen, zwei Hauptschulen, eine Förderschule und ein Gymnasium sind ebenfalls vor Ort. Mit dem Evangelischen Krankenhaus verfügt Köln-Kalk über eine moderne Großklinik mit fast 400 Betten. Im angegliederten Ärztehaus steht mit einer Vielzahl von spezialisierten Arztpraxen eine erfreuliche und enge Zusammenarbeit. Für ältere pflegebedürftige Menschen sind zwei Altenheime errichtet worden.

Lage:

Kalk liegt im rechtsrheinischen Köln mit Blick vis-à-vis auf den Kölner Dom. Die angrenzenden Stadtteile sind im Osten die Stadtteile Höhenberg und Vingst, im Süden Humboldt/Gremberg und im Westen Deutz. Im Norden verläuft die Grenzlinie zu Buchforst.

Freizeit und Natur:

Auch kulturell hat Kalk Bewohnern und Gästen etwas zu bieten. So hat der Stadtteil sein eigenes Kino. Vom Filmklassiker bis hin zu zeitgenössischen Produktionen fokussiert sich das Lichtspielhaus auf Perlen des Films. Wer es abenteuerlich mag, für denjenigen sind die „AbenteuerHallenKalk“ interessant, ein Ort von mehr als insgesamt 5.000 m² Fläche, um beim Klettern, Basketball, Inline-Skating oder BMX-Fahren aktiv zu sein. Wem es eher zum Wissenschaftlichen hinzieht, dem bietet das „Odysseum“, ein Abenteuermuseum zum Anfassen, einen geeigneten Ort. In verschiedenen Themenwelten an ca. 150 Erlebnisstationen kann man hier schon mal im Flugsimulator sitzen, einem T-Rex begegnen, das Gefühl von Schwerelosigkeit erleben oder in einem Hochseilgarten spazieren, es sind mehr als hundert Stationen für ungewöhnliches Erleben. Das Bürgerhaus Kalk steht für Kleinkunstdarbietungen zur Verfügung. Mit dem SC Borussia 05 Kalk und der DJK Siegfried Kalk wird Vereinsgeschichte im Fußball geschrieben. Alljährlich findet ein großes Straßenfest statt. Am Karnevalsdienstag zieht der große Karnevalszug durch die Kalker Straßen und die Schützenbrüder richten einmal jährlich ein Schützenfest aus. Am Karfreitag wird die Passion Christi zwischen den Kirchen St. Josef und St. Marien von Laienschauspielern in italienischer Sprache dargestellt. Einen reizvollen Ort um innezuhalten, bietet der große „Bürgerpark Kalk“ oder der im Jugendstil als Erlebnisgarten gestaltete „Stadtgarten Kalk“.

Anbindung:

Erreichbar ist Kalk mit den Linien der Stadtbahn Linie 1 und Linie 9. Gerade mal neun Minuten benötigt man in die Kölner Innenstadt. Fünf Buslinien verbinden Köln-Kalk mit den umliegenden Stadtteilen. Von der DB-Haltestelle Trimbornstraße aus können S-Bahnen und Regionalzüge genutzt werden. Auch die Autofahrer erreichen über einen direkten Anschluss an die Zoobrücke schnell die Autobahn A559.

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:

In Kalk wohnen ca. 24.000 Einwohner. Am 01. April 1910 wurde es nach Köln eingemeindet. Im Hochmittelalter, am Rande einer feuchten Niederung gelegen, existierten nur einige Höfe. Im Jahre 1817 zählte es gerade mal 59 Einwohner. Als Kölner Unternehmer ihre Landsitze in Kalk erbauten, stieg die Zahl um das Jahr 1843 auf 96 an, Kalk galt als Pilgerort und Naherholungsgebiet. Die Kalker Kapelle mit ihrer Marienfigur wurde ein Wallfahrtsort.  Es entstanden schöne Gartenanlagen, erste elegante Kaffeehäuser und Restaurants, auch Tiergehege und Volieren. Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich Industriebetriebe an, vor allem in der metallverarbeitenden und chemischen Industrie. Noch heute sind die Deutz AG und CFK Namen, die hier jeder kennt. Am 20. Juli 1883 verlieh der König von Preußen der Stadt Kalk das Wappen. Im zweiten Weltkrieg zu neunzig Prozent zerstört, kam nach Rückkehr der Kriegsgefangenen der Wiederaufbau schnell in Gang. In den Fabriken wurden viele Arbeitskräfte benötigt und als Ersatz für die zerstörten Bauten wurden Häuser in Schlichtbauweise errichtet. Großflächige Bauflächen für neue Wohnsiedlungen waren nicht vorhanden. Durch die Anzahl der verfügbaren Arbeitsplätze und die günstigen Mietpreise entwickelte sich Kalk zu einem Arbeiterstadtteil mit hohem Migrantenanteil. In den 1970er und 1980er Jahren mussten durch die einsetzende Rezession viele große Fabriken schließen. Die ehemaligen großen Industrieanlagen sind heute umgestaltet und saniert. Denkmalgeschützte Werkshallen und Bürogebäude wurden neu vermietet. Ab Anfang der 2000er Jahre entstanden zahlreiche Wohnbauten. Es vollzog sich ein Wandel zum Verwaltungsstandort und Wohnort. Auf den Geländen der ehemaligen Fabrikanlagen ist viel Platz für Kunst und Handwerk aller Art. Ateliers bieten Stätten zur künstlerischen Entfaltung. Dank der relativ niedrigen Mietzinse in Kalk konnten schon einige kleine und mittelgroße Unternehmen, Künstler und Privatpersonen überzeugt werden, sich in Kalk niederzulassen. Der Stadtteil entwickelt sich zu einer beliebten Wohngegend, der bewusst auf seine multikulturelle Ausprägung setzt.

Fazit:

Im Stadtteil Köln-Kalk wird man mit Herzlichkeit aufgenommen. Ein Zugehörigkeitsgefühl inmitten von Lebendigkeit und Vielfalt stellt sich rasch ein. Paare, Familien mit Kindern oder Singles, jeder fühlt sich hier wohl. Egal in welchem Alter, bieten sich viele Möglichkeiten, das Leben und Wohnen individuell nach seinen Wünschen zu gestalten. Kalk versprüht einen herzlichen Charme, mitreißende Kraft und Inspiration.