Stammheim

Der Name verrät es nicht, der erste Blick offenbart es nicht, welche verdeckten Schönheiten diesem ehemaligen Bauern- und Fischerdorf innewohnen. Schaut man hin, entdeckt man, es ist ein eher ruhiger und beschaulicher Stadtteil. Grüne Natur vor Ort und in unmittelbarer Nähe, eine Einladung zum Wohlfühlen.

Infrastruktur:

Der Ortsteil ist vordergründig von Ein-Familien- und Reihenhäuschen geprägt. Einige wenige Hochhäuser am Ortsrand, eingebettet in großzügige Grünflächen und flache Siedlungshäuser, fügen sich gut in das Bild des Ortes ein. Mehrere Supermärkte und Fachgeschäfte versorgen die Bewohner mit Waren des täglichen Bedarfs. Zahnärzte, Hausärzte, Facharztpraxen, auch ein Veterinärmediziner haben sich vor Ort niedergelassen. Apotheken komplettieren den medizinischen Komfort. An jedem Donnerstag hat man auf dem Wochenmarkt die Möglichkeit, frische regionale Produkte zu erwerben. Drei Kindertagesstätten laden die jüngsten Bewohner zum Spielen ein. Doch auch das Lernen kommt nicht zu kurz. Es gibt zwei Grundschulen im Ort. Ein vielfältiges Angebot des Seniorenzentrums lädt die älteren Bürger ein, gemeinsam eine interessante Zeit zu verbringen, ob Handarbeiten, Spaziergänge, Spiele oder einfach nur andere Leute treffen, hier bleibt keiner allein. Das Großklärwerk im Stadtteil bietet viele Arbeitsplätze. Hier werden ca. 80 % der Kölner Abwässer gereinigt. Das Blockheizkraftwerk der Anlage kooperiert mit der Rhein-Energie, so dass das südliche Stammheim darüber mit Fernwärme versorgt wird.

Lage:

Köln-Stammheim ist ein Stadtteil, welcher im Westen am Rhein anliegt. Im Osten grenzt er an Höhenhaus, im Süden an Mülheim und im Norden an Flittard.

Anbindung:

Stammheim verfügt über eine S-Bahn-Haltestation. Die S-Bahn-Linie S6 verkehrt von Essen nach Worringen über Düsseldorf und Köln. Die Fahrzeit bis zum Kölner Hauptbahnhof beträgt 13 Minuten. Sechs Buslinien verbinden den Stadtteil mit anderen Stadtteilen. Die Autofahrer gelangen schnell über den Mülheimer Zubringer auf die Autobahn A3.

Freizeit und Natur:

Das Freizeitangebot reicht weit, besonders für Kinder und Jugendliche. Neben den Angeboten der kirchlichen Gemeinden gibt es auch einen Skiclub und die DPSG-Pfadfinder. Diese wurde 1962 in Köln-Höhenhaus gegründet und zog 1983 nach Stammheim um. Wegen der Lage zwischen Köln und Düsseldorf wird Karneval in Stammheim ganz groß gefeiert. Die Karnevalssitzungen sind über die Grenzen Stammheims hinaus bekannt. Im September findet die „Marien-Oktav“ mit Lichterprozession statt. Zahlreiche Pilgergruppen aus benachbarten Pfarreien nehmen an der Festwoche teil. Die Freude an der Musik prägt das kulturelle Leben des Ortes. Es gibt gleich mehrere Musikvereinigungen, denen man sich anschließen kann.  Der etwa 12 Hektar große Stammheimer Schlosspark zählt zu den „Rheinperlen“ und steht unter Denkmalschutz. Eine breite Allee und exotische Gewächse mit teilweise 200 Jahre altem Baumbestand führen durch den Park. Wechselnde Skulpturen-Ausstellungen und die Ruhe der urigen Natur machen einen Spaziergang durch den Park immer zu einem interessanten Erlebnis. Vom Schlosspark aus gelangt man direkt an das von schönen Wegen gesäumte Rheinufer. Ein ausgedehnter Fahrradausflug am Rhein lohnt immer, aber auch Joggen, Spazieren oder einfach nur Träumen, eine Auszeit vom Alltag ist hier zum Greifen nah.

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:

In Köln-Stammheim wohnen ca. 8.000 Einwohner. Am 01. April 1914 wurde Stammheim nach Köln eingemeindet. Urkundlich wird das ehemalige Dorf im Jahre 959 nachgewiesen. Damals schenkte der Erzbischof Bruno von Köln seinen Herrenhof mit Grundbesitz dem Kloster Groß Sankt Martin in Köln.

1818 erwarb die Familie Fürstenberg-Neheim das Rittergut. Der letzte Besitzer des Schlosses starb 1925, so dass die Stadt Köln das Anwesen kaufte. Das Schloss wurde bei einem Bombenangriff 1944 vollkommen zerstört. Die Bayer AG erwarb das Gelände, trug die Ruinen ab und errichtete das „Ulrich-Haberland-Haus“ als Werks-Altenheim. Später wurde es als Studentenheim benutzt und ab 2001 gab es keine Nutzung des Gebäudes mehr. Die öffentliche Parkanlage dient der Erholung und ist Kulisse des seit 2002 jährlich veranstalteten Kunstfestes. Die wechselnden Skulpturen-Ausstellungen im Park erfreuen sich allseitiger Beliebtheit. Am südlichen Ortsrand befindet sich ein Wasserturm aus dem Jahr 1881. Dieser versorgte einstmals die Bevölkerung mit Trinkwasser. Heute gibt es die Idee, im Rahmen dieses denkmalgeschützten Gebäudes Lofts, moderne Stadthäuser sowie Komfort-Wohneinheiten zu errichten. Auf Zeitgeschichtliches lässt das „Fort XII“, nördlichster rechtsrheinischer Festungsgürtel aus 1881, blicken. Es hatte die Aufgabe, die gesamte rechtsrheinische Flanke von Köln im Falle einer Belagerung zu schützen. 1976 wurde das Festungswerk übererdet, eine kleine Anhöhe weist heute auf den Standort hin. Durch die Bepflanzung mit Gehölzen wurde die Fläche als Aufenthaltsort aufgewertet.

Fazit:

Stammheim ist ein ausgesprochen beliebter Stadtteil in Köln. Durch seine Nähe zum Rhein und dem Schlosspark inmitten des Ortes wohnt es sich hier ausgesprochen angenehm. Keine unruhige Hektik verbreitet sich im Alltag. Man fühlt sich geborgen in einem guten Mit- und Nebeneinander.