Longerich

In diesem nördlichsten der sieben Veedel im linksrheinischen Stadtbezirk Nippes geht es eher beschaulich zu, ein wenig kleinstädtisch. Bis ins 19. Jahrhundert ein Bauerndorf, ist es heute eine beliebte Wohngegend.

Infrastruktur:

In Longerich kann man vier Veedel voneinander unterscheiden. Da ist zum einen der alte Ortskern „Alt-Longerich“. Dieser Ortsteil ist vor allem von der Kirchengemeinde und dem Vereinsleben geprägt und präsentiert sich als das eigentliche Zentrum. Hier befinden sich die neugotische Pfarrkiche St. Dionysius, der Bahnhof und zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte auf den Hauptgeschäftsstraßen. In der „Alten Gartenstadt“ und der „Neuen Gartenstadt“ sind weitere Geschäftsinseln angesiedelt. Beide Siedlungen bestehen aus Einfamilienhäusern mit Gärten, zur Zeit der Errichtung zur Selbstversorgung gedacht. Das Konzept der Gartenstadt ist mit den bis heute von Grünanlagen durchzogenen Einfamilienhaus-Siedlungen gut erkennbar. Das vierte Viertel ist die sogenannte „Ungarnsiedlung“. Sie besteht aus mehreren Reihen von Reihenhäusern. Das restliche Longerich ist ebenfalls vorwiegend von Einfamilienhäusern mit Vorgärten geprägt. Einige Supermärkte und zahlreiche Einzelhändler bieten Waren des täglichen Bedarfs an. Wer eine Vorliebe für frisches Obst und Gemüse hat, ist In der Gartenstadt Nord genau richtig. Hier findet jeweils mittwochs und samstags ein beliebter Wochenmarkt statt. Mehrere Kindertagesstätten und Spielplätze im Stadtteil lassen die Herzen der jüngsten Bewohner höherschlagen. Ja, und auch die Schulbildung lässt keine Wünsche offen, es befinden sich mehrere Schulen vor Ort. Die ärztliche Versorgung ist gut. Allgemeinmediziner und Facharztpraxen sind fußläufig erreichbar. Das Heilig-Geist-Krankenhaus, im Jahre 2007 um ein großes Ärztehaus erweitert und modernisiert, genießt mit seinen sieben Fachabteilungen und fast 300 Betten einen ausgezeichneten Ruf.

Lage:

Longerich wird im Osten von dem Stadtteil Niehl begrenzt, im Süden von Weidenpesch und Bilderstöckchen. Im Westen grenzt Ossendorf an und im Norden sind es die Stadtteile Lindweiler, Heimersdorf und Seeberg.

Freizeit und Natur:

Der Stadtteil Longerich ist stark vom Vereinsleben und der Kirchengemeinde geprägt. Gemeinschaft wird hier sehr geschätzt. Mehrere Chöre existieren in Longerich, einige Rock- und Pop-Bands sowie zwei Musikschulen, was infolge mehrere Konzertveranstaltungen auf den Plan ruft. Zudem gibt es einen Square-Dance-Verein, eine gelungene Kombination aus Tanz, Sport und Konzentration zu schwungvoller Musik. Wer sich mit Musik vom Alltagsstress erholen möchte, findet hierfür in Longerich so einige Möglichkeiten. Überdies sind ein Handball- und ein Radsportverein im Ort ansässig. Das Naherholungsgebiet „Fühlinger See“ mit seinem Strandbad liegt ganz in der Nähe. Biergarten, Kanuverleih, Surfen, für Kinder ein Nichtschwimmer-Bereich, hier kann man den Sommer so richtig genießen. Die Seenlandschaft lädt ein zu Sport, Grillen und Schwimmen oder einfach nur zum Chillen. Zudem findet hier das Sommer-Jam, das größte Reggae-Festival Europas, statt.

Anbindung:

Mit den Stadtbahnen Linie 12 und Linie 15 gelangt man in etwa 20 Minuten in die Kölner Innenstadt, mit der S-Bahn S 11 oder S 6 sogar noch etwas schneller. Über vier Buslinien ist Longerich mit den umliegenden Stadtteilen verbunden. Die Autofahrer erreichen über die Anschlussstelle Köln-Longerich die Autobahn A 57 und von dieser Anschlussstelle unmittelbar das Autobahnkreuz Köln-Nord und somit die A1.

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:

Im Stadtteil Köln-Longerich leben etwa 13.700 Einwohner. Am 01. April 1888 wurde der Stadtteil nach Köln eingemeindet. Viele Jahrhunderte lang war Longerich ein Bauerndorf. Das alte Dorf Longerich wurde zum ersten Mal im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Einstmals gehörten große Teile des heutigen Stadtbezirkes Nippes zu Longerich. 1886 wurden die Ortschaften Nippes, Mauenheim und Riehl von der Gemeinde Longerich abgetrennt. Nach 1956 wuchs Longerich durch den Bau der „Neuen Gartenstadt“ mit ihren durchgrünten und verästelten Straßenzügen auf das Mehrfache seiner ursprünglichen Größe an.  Heute ist Longerich ein traditionsbewusster Stadtteil mit viel Grün, der auch Sehenswertes zu bieten hat. Die neugotische Kirche St. Dionysius dominiert Alt-Longerich, auf dem schönen Plätzchen finden Pfarr- und Schützenfeste statt. Auf der Jugendfarm „Wilhelmshof“, einem einstigen Gutshof, heute Bildungs- und Freizeitzentrum, kann man Landleben in der Stadt erfahren. Besonders bei jungen Gästen stehen die Ferienfreizeiten auf dem Hofe hoch im Kurs. Rund 160 Tiere, von Gänsen, Katzen bis zu Pferden werden gemeinsam mit den Gästen von dem Team betreut. Im Grüngürtel hinter dem Heilig-Geist-Krankenhaus findet man Kölns allerersten Mehrgenerationen-Spielplatz. 2013 wurde dieses Pilot-Projekt eröffnet. Bis ins hohe Alter kann man dort an Geräten trainieren, Boule spielen oder an frischer Luft den Mitspieler im Schach besiegen. Sandkasten, Schaukel, Wippe, Klettergerät und Spielhaus sind natürlich für die Jüngeren auch dabei. Sitzgelegenheiten laden zum Treffen oder Verweilen ein. Mit dem „Alten Balsamhof“ findet man ein recht altes Stück Alt-Longerich. Bis weit noch in das 20. Jahrhundert wurde dieses baulich weitgehend erhaltene Hofensemble landwirtschaftlich genutzt. Heute steht es unter Denkmalschutz und hat sich in ein Mehrgenerationen-Wohnhaus verwandelt.

Fazit: Köln-Longerich, ein Stadtteil mit viel Grün auch in der näheren Umgebung, einer guten Anbindung und guten Infrastruktur, ist ein beschaulicher Stadtteil und doch recht lebendig. Neben idyllischen Fleckchen findet man hier alles, was es zum Leben braucht.